Es ist der 26. März, 12:30, ich führe ein wichtiges Telefonat. Am Fenster stehend betrachte ich abwesend acht Seidenschwänze, die nur zehn (!) Meter von mir entfernt einen Weißdornbusch leeren. ACHT SEIDENSCHWÄNZE! Also das Gespräch, so schnell es geht, beenden und sofort die Kamera zusammenschrauben. Nach dem langen Winter war sie zugegebenermaßen etwas eingestaubt.
Völlig uninteressiert fraßen die nordischen Gäste, die sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Graupelschauer sichtlich wohl fühlten, den Strauch kahl. Und ich mitten drin, mit Hausschuhen dann im Garten, bis der Schwarm nach gut zwei Stunden das Weite suchte und quer über die Siedlung davon flog.
Bereits im Januar waren große Schwärme dieser wunderbaren Vögel in München unterwegs, nur immer dort, wo ich gerade nicht war. Diesmal war es reines Glück, und das braucht man eben auch manchmal.
München lohnt sich!